1962 - 1964
Johannes August Friedrich Wilhelm Schulze ist am 14. Januar 1901 in Celle geboren. Sein Vater, Georg Schulze, war dort Sparkassendirektor. Johannes Schulze besuchte die Oberschule in Celle und machte hier auch sein Abitur. Danach studierte er in Göttingen und Leipzig Theologie. 1923 legte er das erste Examen ab, 1925 folgte das zweite Examen und am 10. Oktober 1925 wurde er als Pastor ordiniert. Am 5. Februar 1926 heiratete er Irmgard, geb. Ahlrichs. In den Jahren 1927 bis 1931 war er Pastor an den Rotenburger Anstalten. Danach bekam er seine erste Pfarre in Hankensbüttel, wo er bis 1936 blieb. In diesem Jahr wurde seine Beförderung zum Superintendenten in Bremervörde ausgesprochen. Zwölf Jahre hat er in schwerer Zeit hier Seelsorge getrieben. Während des Kirchenkampfes gehörte er zu den leitenden Männern der Bekenntnisgemeinschaft. 1948 wurde er zum Landesbeauftragen für die Innere Mission ernannt. Bis 1957 hat er sich auf diesem Posten besondere Verdienste um die Zusammenführung der Inneren Mission und dem Evangelischen Hilfswerk erworben. Am 23. 4. 1957 wurde er in der Marktkirche zu Hannover als Landessuperintendent für den Sprengel Calenberg-Hoya eingeführt. Eine Zeit lang verwaltete er auch die Landessuperintendenturen der Sprengel Stadt Hannover und Hildesheim. Zugleich wurde er Konventual des Klosters Loccum. Als Landessuperintendent musste er zugleich auf eine Planstelle als Pastor gesetzt werden. So wurde er am 5. November 1961 auf die 4. Pfarrstelle in Wunstorf eingeführt. Diese Stelle hat er bis 1964 innegehabt. Anschließend hat er zwar keine Planstelle mehr in Wunstorf gehabt, aber er behielt die Predigerstelle. Zum 31. Januar 1969 ist er dann in den Ruhestand getreten. Seinen Ruhesitz verlegte er nach Langenhagen bei Hannover, wo er auch am 3. Juni 1980 verstarb.
Außer seiner Tätigkeit als Pastor und Landessuperintendent war Schulze in zahlreichen anderen kirchlichen und karitativen Organisationen in leitender Position tätig. Er gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten der hannoverschen Landeskirche und des deutschen Luthertums. Johannes Schulze war Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Generalsynode der Vereinigten ev.-luth. Kirche Deutschland (VELKD). Viele Jahre leitete er den Deutschen Hauptausschuss des Lutherischen Weltdienstes, in dem alle Hilfsaktionen des Lutherischen Weltbundes zusammengefasst sind. Er gehörte auch dem Verteilerausschuss für die Aktion "Brot für die Welt" und dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes an. Ebenso war er viele Jahre Bundesvorsitzender des Martin-Luther-Bundes und Vorsitzender des Vorstandes West der Leipziger Mission in Erlangen. Im Jahre 1961 zeichnete ihn die Lutherische Universität Waterloo (Kanada) mit der Würde eines Ehrendoktors der Theologie ''Doctor (of) Divinitym (DD) aus. 1966 bekam er für seine Verdienste um die Diakonie in der hannoverschen Landeskirche und in der Ökumene die Uhlhorn-Plakette. Der Bundespräsident verlieh ihm 1968 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihm vom Niedersächsischen Kultusminister in einer Feierstunde überreicht wurde.