Nachtkonzert bei Kerzenschein: Das Ensemble "Sine Limite" spielt italienische und deutsche Barockmusik
Freitag, 06. September 2024,
21:00 Uhr, Stiftskirche Wunstorf
Eintritt frei
Für das Nachtkonzert bei Kerzenschein stellt das Ensemble „Sine Limite“ in einem abwechslungsreichen Programm unter dem Motto „Italienische Nacht“ die kontrastreichen Beziehungen der italienischen zur deutschen Barockmusik vor. Berühmte Komponisten wie Bach und Vivaldi treffen hierbei auf weniger Bekannte wie Albinoni und Gabrielli. Neben den 2 Vertretern des Frühbarocks, Uccellini und Gabrielli, ist hauptsächlich Musik des Hochbarock zu hören.
Begehrt von vielen italienischen Höfen war Corelli in seiner Zeit ein richtiger Star und wurde in ganz Europa wegen seiner ausdrucksstarken Kompositionen verehrt. Zudem war er auch ein virtuoser Violinist. Wie vielfältig seine Werke sind, erlebt man im Programm dieses Konzertes, in welchem er gleich mit drei Stücken vertreten ist. Auch Telemann war ein Fan von Corelli. Das zeigt sich in seinen Sonaten 1 bis 6, in denen er dessen Stil kopierte und die er deshalb „corellisierende Sonaten“ nannte. Während Corellis Gesamtwerk überschaubar ist, gibt es von seinem jüngeren Kollegen Vivaldi eine große Fülle von Kompositionen, darunter allein über 200 Violinkonzerte und viele Kammermusik. Zu hören ist eine eher unbekannte Sonate in g-moll. Albinoni, ein Zeitgenosse Vivaldis, trat vor allem als Opernkomponist in Erscheinung, komponierte aber auch Instrumentalmusik, hier ist er mit einer Sonate vertreten. Auch wenn Bach selbst nicht wie einige seiner deutschen Kollegen selbst in Italien war, war er doch bestens mit Werken italienischer Meister wie Vivaldi und Marcello vertraut. So komponierte er ein Cembalokonzert im „italienischen Stil“, der sich deutlich von seinem eigenen unterschied. Weniger Prominenten dieses Programms gehört Domenico Gabrielli (nicht zu verwechseln mit Gabrieli!), der als Cellovirtuose als Erster Werke für dieses Instrument geschrieben hat. Zu hören ist er heute abend mit einem Solostück, der Ricercar. Wie Gabrielli gehört auch Marco Uccellini zu den Komponisten des Frühbarocks. Vermutlich ist auch eher nicht vielen bekannt, obwohl seine Aria sopra la Bergamasca leicht zu einem Ohrwurm werden kann!
Sine Limite
Vier in der historischen Aufführungspraxis versierte Instrumentalisten haben sich im Ensemble Sine Limite zusammengefunden, um offen und unverfälscht Musik des 15.- 18. Jahrhunderts aufzuführen. Aus Hannover und Umgebung kommend, haben sie seit vielen Jahren in verschiedensten Besetzungen als Kammermusiker und in diversen Orchestern Erfahrungen gesammelt. Sie sind Mitglieder in Klangkörpern mit Historischer Aufführungspraxis von internationalem Ruf (Hannoversche Hofkapelle, Concerto Köln, Cantus Coelln, Barockorchester lárco, Musica Alta Ripa). Unter dem Motto „Ohne Grenzen“ will das Ensemble neugierig und unbelastet von herkömmlichen Meinungen die eigenen Interpretationen für das jeweilige Stück finden, sich keinen Beschränkungen hinsichtlich Stück- und Programmauswahl auferlegen und offen für neue Besetzungskonstellationen sein. Musik verbindet Menschen über Grenzen hinweg – so darf der Ensemblename gerne auch politisch verstanden werden.
Eva Politt, Susanne Dietz - Violine,
Klaus Bundies - Viola
Martin Fritz - Violoncello
Yo Hirano - Cembalo