Auf Anregung des Männerkreises hat sich ein Arbeitskreis Verkehrskonzept gebildet. Ziel des Kreises ist es, ein Verkehrskonzept zu erstellen, das den Schwerpunkt der Verkehrslenkung vom Auto auf den nachhaltigen Verkehr verschiebt. Dazu soll der Verkehrsraum so gestaltet werden, dass Fußgänger, Fahrradfahrer und ÖPNV im Vordergrund stehen und erst dann der Autoverkehr seinen Raum erhält.
Der Arbeitskreis hat sich in zwei Untergruppen aufgeteilt, die hier erste Ergebnisse präsentieren:
Am 18.6.2024 hat der Arbeitskreis eine Info-Veranstaltung zur Neugestaltung des Verkehrs in Wunstorf in der Stiftskirche durchgeführt. Hier die dort gezeigten Präsentationen:
- Radverkehr und Mobilitätswende - Swantje Michaelsen (MdB)
- Planungsbüro SHP
- Herr Wollny (Stadt Wunstorf)
Weitere Mitdenkende sind herzlich willkommen. Insbesondere die Sicht von Frauen auf den Wunstorfer ist bisher vermutlich zu kurz gekommen.
Im Oktober 2025 hat der Arbeitskreis einen offenen Brief zur Situation der Straßenbrücke "Im Blenze" (Luthe) verfasst:
Offener Brief
an den Ortsrat Luthe
sowie an Bürgermeister und Fraktionen im Rat der Stadt Wunstorf
Wunstorf, den 24.10.2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
der „Arbeitskreis Verkehr“ der Stifts-Kirchengemeinde bemüht sich seit einigen Jahren um eine klimagerechte Umgestaltung des Verkehrs im Stadtgebiet. Mit dem Neubau der Umgehungsstraße wird der Verkehr in den Ortsteilen entlastet, was Spielraum für eine Neuverteilung des Verkehrsraums schafft.
Der Verkehrsentwicklungsplan 2035+ der Region Hannover sieht eine Halbierung des Autoverkehrs und eine Verdoppelung des Radverkehrs bis 2035 vor. Wunstorf hat jetzt die Gelegenheit einen Beitrag dazu zu leisten. Auch deshalb haben wir mit großer Freude vor einigen Wochen die Ankündigung der Stadtverwaltung in der Presse gelesen, nach der mit der Sperrung der Brücke „Im Blenze“ endlich einmal konsequent enger Verkehrsraum umgewidmet werden sollte. Da es für den Autoverkehr über die Durchgangsstraße eine zeitlich vergleichbare Alternative gibt, wäre hier eine risikofreie Verbindung für Radfahrer und Fußgänger von Luthe zum Bahnhof entstanden, die die geplante Radvorrangroute von Steinhude zum Bahnhof ideal verlängert hätte.
Mit großem Bedauern haben wir daher Ihre Ablehnung dieses Konzepts zur Kenntnis genommen. Die Brücke ist so eng, dass Autofahrer in beide Richtungen gezwungen sind, die Fahrradschutzstreifen zu überfahren, zumal durch Steigung und Kurvenführung die Sicht stark eingeschränkt ist. Für Radfahrende stellt dies eine erhebliche Verunsicherung dar, die viele davon abhält, diese kurze Verbindung zum Bahnhof zu befahren. Stattdessen nutzen sie lieber weiter das Auto. Für eine CO2 Reduzierung im Verkehr müssten aber unserer Meinung dringend andere Impulse gesetzt werden.
In vielen anderen Kommunen erleben wir derzeit den Willen, Verkehr ernsthaft neu zu denken und Alternativen zum motorisierten Individualverkehr durch Bereitstellung von geschütztem Verkehrsraum zu unterstützen. Haben auch Sie die Weitsicht und den Mut zur Veränderung. Leisten auch Sie, leisten wir alle, unseren Beitrag dazu das Maßnahmenpaket der Region Hannover im Sinne einer Mobilitätswende und als Beitrag zur Bewältigung der Klimakatastrophe zu unterstützen. In diesem Sinn bitten wir Sie dringend, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken!
Mit freundlichen Grüßen
Für den AK Verkehr
Kontakt über ak-verkehr@stiftskirche-wunstorf.de oder
Pastor Thomas Gleitz, thomas@stiftskirche-wunstorf.de