1836-1867
Georg Ernst Heinrich Mehliß wurde in Essenrode, wo sein Vater D. Joh. Wilhelm Pastor war, am 10. Mai 1786 geboren. Seine Mutter war eine geborene Jahns. Welche Schulen er besucht hat, wissen wir nicht. Am 30. April 1806 ließ er sich in die Matrikel der Universität Göttingen eintragen. Bevor er zum Pastor coll. nach Hannover an die Schlosskirche berufen wurde, war er vom 19. Juni 1810 bis 1813 als Seminarinspektor am Lehreseminar in Hannover tätig. Bis 1815 war er dann an der Schlosskirche angestellt. 1815 bekam er die Pfarre in Esbeck. Im Jahre 1821 wurde er nach Rehburg versetzt. In den Jahren 1829 bis 1836 war er Superintendent in Stolzenau. Am 11.09.1836 kam seine Berufung als Superintendent nach Wunstorf. Hier sollte er seine Lebensaufgabe erhalten. 31 Jahre hat er dem Kirchensprengel vorgestanden. Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum im Jahre 1860 ernannte ihn der König von Hannover, Georg V., zum D. theol. und Kirchenrat. Ab 1862 stellte man ihm wegen zunehmender Altersschwäche eine Hilfe durch Kollaboranten an die Seite. Zwar konnte er den anstrengenden Pfarrdienst nicht mehr verrichten, aber die Leitung des Sprengels hat er nicht aus der Hand gegeben. Im Alter von 81 Jahren 3 Monaten ist er am 19. August 1867 verstorben. Mehliß war zweimal verheiratet; beide Frauen waren Schwestern, Töchter des Superintendenten von Neustadt Baldenius. Seine erste Frau war Auguste Sophie Louise; sie starb am 21. Oktober 1846. In diesem Herbst verlor er nicht nur seine Frau, sondern auch seinen 22-jährigen Sohn und seine Tochter im Alter von 13 Jahren. Nach eineinhalb Jahren, am 28. April 1848, heiratete er wieder. Es war Julie Sophie Henriette geb. Baldenius. Während seiner Lehrertätigkeit an dem Lehrerseminar in Hannover verfasste er ein Handbuch für allgemeine Kenntnisse. Er berichtete über Naturlehre sowie über Flora und Fauna, aber auch über Geographie und Astronomie. Das Schulwesen hat während seiner langen Amtstätigkeit in Wunstorf mancherlei Veränderungen erfahren. Am 9. Februar 1838 wählten die Stiftsmitglieder in Wunstorf ihn zu ihrem Deputierten für die 2. Kammer der allgemeinen Ständeversammlung. Auf Drängen des Konsistoriums verzichtete er jedoch auf die Wahl.