1598-1632
Joachim Leseberg ist zuerst 2. Pfarrer, dann ab 1620 erster Pfarrer und Stiftssenior und schließlich nach dem Tode von Sötefleisch Generalsuperintendent gewesen.
Zum ersten Mal griff man nach Soetefleischs Tod bei der Besetzung des Postens eines Generalsuperintendent nicht auf einen Helmstedter Proffessor zurück, sondern wählte einen Mann, der aus dem Pfarrerstand hervorgegangen war. Es war Joachim Leseberg, der große Kontrahenten von Soetefleisch. Joachim Leseberg ist am 15. Juni 1569 zu Wunstorf als Sohn des Stiftspredigers Ludolph Leseberg geboren. Sein Vater starb wenige Wochen nach seiner Geburt. Die Mutter, Elisa geb. Hennigsen aus Hannover, heiratete nach Ablauf des Trauerjahres den Pastor Riechmann in Wunsorf. Im Jahre 1604 starb seine Mutter. Leseberg besuchte die Schule in Wunstorf bis zu seinem 14. Lebensjahr. Danach wurde Leseberg noch nach Braunschweig zu dem Rektor und Poeten D.Nikodimus Frischling geschickt. Neben seinem eigenen Schulbesuch hatte er die Stelle eines Hofmeisters bei den Söhnen des verstorbenen Kämmerers Pauli übernommen. Nach 2 1/2 Jahren studierte er hier und promovierte im 24. Lebensjahr zum Magister der Philosophie unter dem Vorsitz des Dekans Heinrich Maibpm. Sogleich nach dem Examen wurde er Pastor in Adenstedt bei Peine. Am 20. September 1593 wurde er durch den Superintendenten Nisenius ordiniert. in Adenstedt heiratete Leseberg Ilse Ludewigs, Tochter des Rechtsgelerten und Senatssekräters Joachim Ludewigs in Gandersheim. Die Trauung fand am 7.7 1594 statt. Vier Jahre war Leseberg Seelsorger in Adenstedt, dann starb sein Stiefvater Riechman und das Stiftskapitel wählte ihn zu dessen Nachfolger. Nach langen Verhandlungen über seine Einkünftige erfolgte die Einführung in Wunstorf am Sonntag Misericordias 1589. 22 Jahre war Leseberg zum neuen Generalsuperintendenten gewählt. Sämtliche Superintendenten aus dem Führstentum Calenberg und der Obergrafschaft Hoya waren bei der Einführung zugegen. Dazu alle Pfarrer der Inspektionen, denn er war ja zugleich der Superintendent der Inspektionen Wunstorf. Es kamen die Pastoren aus Horst, Marienwerder, Osterwald, Munzel, Dedensen, Kirchwehren. Selbstverständlich waren seine Amtsbrüder der Kirchen Wunstorf auch zugegen. Während der Zeit des Dreißigjähriegen Krieges hat er den bedrückten Leuten seiner Diözese immer wieder Mut zugesprochen und geholfen, soweit es in seiner Macht stand. Von 1625 ab war er krank; er hatte Gicht, die ihm viele Schmerzen bereitete. Ab 1632 ist er nach schweren Leiden gestorben.