1671-1672
Justus Vilter müsste nach der Altersangabe bei seinem Tode etwa 1619 geboren sein. Das Datum kann aber genau so wenig belegt werden, wieder Ort seiner Geburt. Einige Daten weisen auf Hameln hin, denn er wird von Ph. Meyer als "Hamelensis" bezeichnet und Vilter selbst schrieb in seiner Eingabe an das Konsistorium in Hannover, er möchte in seinem Alter als Adjunkt den Kantor in Hammendorf, Johann Vilter, seines Bruders Sohn aus Hameln haben. Leider fangen die Kirchenbücher in Hameln erst 1623 an. Darum wird sich dort keine Eintragung über seine Geburt befinden. Aber der Name Vilter kann in Halmeln schon im 15. Jahrhundert nachgewiesen werden. Es ist als durchaus möglich, dass er hier geboren wurde. Wenn das stimmt, wird er seine Schulausbildung an der Stadtschule Hameln genossen haben. Nur wo er studiert hat, bleibt unbekannt. Die erste schriftliche Überlieferung über ihn haben wir aus Lemgo. Am 2. Mai 1649 wird er Subkonrektor (Lehrer) an der höheren Schule der Stadt. Die Lehrer dieser Schule wurden auf die "Lemgovische Schulordnung" von 1591 verpflichtet. Vilter unterschrieb einen Revers, der folgenden Wortlaut hatte:
"Ich Justus Vilter von einem ehrenvesten hoch und wollweisen Rhat dieser Stadt Lemgow rechtmessig beruffener Subconrector und rector quartae classis bekenne mit dieser mener Handt, das ich vorgeschriebene Schulordnung mit Fleiß in der Furcht Gottes durchgelesen undbeherzieget, verpflichte mich derohalben an Eidesstatt derselben in allem noch müglichen Fleiß durch göttliche Hülffe und Beistand nachzukommen und nachzuleben, solches beurkunde mit dieser meiner Handt. So geschehen den 2. May anno 1649."
Nach wenigen Jahren schied er aus den lippischen Diensten wieder aus, weil ihm eine Pfarre im Fürstentum Calenberg angeboten wurde. Der Herzog berief ihn auf die Pfarre Deinsen als Seelsorger. In den Jahren 1653-1671 hat er hier gepredigt. Dann wurde er nach Wunstorf versetzt. Aber er blieb nur zwei Jahre, dann bekam er das Pastorat in Hemmendorf. Bis zum Jahre 1690 hat er die Pfarrkinder betreut. Am 22. April 1690 kam der Tod. Er wurde 71 Jahr drei Wochen alt.
Der Name seiner Frau konnte nicht ermittelt werden. Nur ihren Tod verzeichnen die Kirchenbücher von Hemmendorf. Sie starb am Sonntag Quasimodogeniti (15. April) 1694 im Alter von 82 Jahren.