1593-1606
In diesem Jahr wurde der in Pattensen ansässige Generalsuperintendent Beothius an die Universität Helmstedt berufen. Die Wahl eines Nachfolgers fiel auf Heinrich Papenburg. Der Genannte ist im Jahre 1558 in Hildesheim geboren. Sein Vater, Casper Papenburger war ein Mann in einfachen Verhältnissen. In Hildesheim hat Heinrich seinen ersten Unterricht bekommen. Auf Empfehlung seines Lehrers Schulrabius kam er 1576 nach Frankfurt a. d. Oder zu dem Universitätskanzler Dr. Praxinnanus und wurde Kollaborator an der Partikularschule. Neben seinem Lehrdienst studierte er weiter und bekam das Zeugnis eines Magisters. 1580 wurde er nach Prenzlau in der Uckermark als Rektor berufen, aber bereits nach zwei Jahren folgte er einem Rufe seiner Vaterstadt. Vier Jahre wirkte er hier als Vorsteher der Schule zu S. Andreas: 1586 erhielt er die Professur der griechischen Sprache an der Universität Helmstedt, setzte aber seine theologische Studien fort. Dann kam 1593 die Frage der Nachfolge für Boethius. Ohne je im Pfarrdienst oder einem theologischem Lehramt tätig gewesen zu sein, wurde er im Alter von 36 Jahren Generalsuperintendent von Calenberg. Sein theologisches Studium hat er nie abgeschlossen und trotzdem wurde er 1598 D. theol. in Helmstedt. Am 30. November 1593 wurde er dann durch D. Daniel Hoffman ordiniert und zwar in Wunstorf. Die Möglichkeit zum Wechsel von Pattensen nach Wunstorf war gegeben durch den in diesem Jahr erfolgten Tod des Stiftsseniors Magister Bartholomäus Sprockhoff. Durch diese Wahl war zum ersten Mal die Generalsuperintedentur mit einem Pfarramt und mit einer Spezialsuperintendentur verbunden.
Heinrich Papenburger war laut seiner Leichenpredigt in Hannover Schüler bei Andreas Crappius, der bei seiner Beerdigung im Jahr 1606 anwesend war und seine musikalischen Fähigkeiten bezeugte.
Über sein Wirken im Amt wissen wir fast nichts. In den Archiven ist nichts erhalten und er selbst hat nichts hinterlassen. Nach kurzer Krankheit an den Pfingsttagen ist er am 10. Juli 1606 entschlafen.