1822-1829
Johann Heinrich Bialloblotzky wurde am 16.Juli 1757 in Stapel (Kreis Lauenburg) als Sohn des Lehreres Heinr.Joachim Bialloblotzky und seiner Ehefrau Caroline Marg. geb. Sonnen geboren. Über seine Jugend und seinen Schulbesuch sind keine Unterlagen überliefert. Am 9.Mai.1778 wurde er in die Matrikel der Universität Göttingen eingetragen. Ob er auch an anderen Universitäten studiert hat, ist nicht bekannt. Nach Abschluss seiner Studien war er, bevor ihm ein Pfarramt angetragen wurde, drei Jahre als Lehrer an der Ritterakademie in Lüneburg tätig. Erst mit 33 Jahren hören wir von dem Geistlichen. 1790 bekam er die Stelle als Hofkaplan in Hannover an der Neustädter Kirche. Er bekleidete die 2. Pfarrstelle bis zum Jahre 1794. In diesem Jahr wurde seine Beförderung zum Superintendenten ausgesprochen. Ihm wurde der Sprengel Pattensen anvertraut. Fünfundzwanzig Jahre war er hier Seelsorger. Zum 21. April 1822 kam seine Versetzung nach Wunstorf als Superintendent. Bereits nach sechs Jahren hat ihn der Tod am 5. Januar 1828 abberufen. Seine Frau Auguste Amalie geb. Ballhorn stammt aus Neustadt. Sie hat ihn nur vier Jahre überlebt. Am 15.April 1832 kam der Tod breits mit 56 Jahren. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Bialloblotzky kat sich auf dem Gebiet der Sozialfürsorge stark engagiert. Er gründete betreits in Hannover eine Arbeits und Gesangschule für die ärmsten Mitglieder der Neustädter Hofkirche. In Pattensen nahm er die Ordnung des Schulwesens in Angriff. Auch in Wunstorf setzte er sich für die Schule ein. In verschienden Eingaben an das Konsistorium forderte er die Aufteilung der Schulklassen und Anstellung eines vierten Lehrers. Der Stadtküster hatte bis dahin 220 Kinder in einem Raum zu unterrichten. Ähnlich wie seiner Zeit in Hannover gründete er in Wunstorf eine Industrie-und Arbeitsschule. Hier sollten Jugendliche und Erwachsene wegen der wenigen Möglichkeiten zum Erwerb lernen, Textilien zu verarbeiten und so zum Broterwerb für ihre Familien beizutragen. Die Arbeit wurde unterbrochen, indem abwechselnd vorgelesen und gesungen wurde.